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Wie finde ich den richtigen Architekten für mein Bauprojekt?

  • Autorenbild: Simon Käslin
    Simon Käslin
  • 29. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Kurzfassung

Der passende Architekt entscheidet über Erfolg oder Misserfolg eines Bauprojekts. Doch in der Schweiz ist der Titel „Architekt“ nicht geschützt – jeder darf sich so nennen. Orientierung bieten Qualitätsnachweise wie das Kürzel SIA, Referenzen und ein klarer Prozess. In diesem Beitrag beantworte ich die wichtigsten Fragen von Bauherren und zeige, wie du den richtigen Architekten für dein Vorhaben findest.



Innenraum eines Eigenheims
Der richtige Architekt für dein Eigenheim ist essentiell, auch um deine Wünsche zu verstehen.



1.Wie finde ich den richtigen Architekten für mein Bauprojekt?

Am Anfang steht die Suche. Viele Bauherren beginnen mit Empfehlungen von Freunden, Bekannten oder Handwerkern. Daneben lohnt sich die Recherche über Websites, Portale oder das SIA-Verzeichnis. Wichtig ist, mehrere Büros zu vergleichen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie diese arbeiten. Entscheidend sind nicht schöne Visualisierungen, sondern nachweisbare Projekte, ein strukturierter Ablauf und ein klarer Umgang mit Kosten und Terminen.


2.Woran erkenne ich, ob ein Architekt gut ist?

Bevor du einen Architekten engagierst, kannst du schon von aussen viele Hinweise auf seine Arbeitsweise erkennen. Ein erster Blick auf die Website zeigt, ob Referenzen vorhanden sind und ob es sich um tatsächlich gebaute Projekte handelt oder nur um Visualisierungen. Auch eine regelmässige Aktualisierung – etwa mit laufenden Projekten oder Beiträgen – spricht für Seriosität.


Im persönlichen Kontakt ist das Erstgespräch entscheidend. Ein guter Architekt wird nicht nur dein Projekt anpreisen, sondern dir auch kritische Fragen stellen: Wie sieht dein Budget aus? Welche Prioritäten hast du? Wo liegen mögliche Stolpersteine? Wenn er offen über Chancen und Risiken spricht, Kosten realistisch einschätzt und klar erklärt, wie er vorgeht, ist das ein starkes Zeichen für Qualität.


3.Ist der Titel „Architekt“ in der Schweiz geschützt?

Nein, der Titel ist nicht geschützt. Jeder darf sich Architekt nennen, auch ohne Studium oder Berufspraxis. Das macht es für Bauherren schwierig, Qualität einzuschätzen. Umso wichtiger ist es, nach überprüfbaren Kriterien zu suchen – etwa Mitgliedschaften, Referenzen und eine klare Dokumentation der Arbeitsweise.


4.Was bedeutet das Kürzel SIA?

Das Kürzel SIA weist auf eine Mitgliedschaft im Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein hin. Damit verbunden sind Ausbildung, nachgewiesene Berufserfahrung und geprüfte Qualität. Es ist ein verlässliches Merkmal, das Bauherren Orientierung gibt. Allerdings ersetzt es nicht die persönliche Prüfung, ob der Architekt auch menschlich und fachlich zu deinem Projekt passt.


5.Welche Rolle spielen Referenzen und bisherige Projekte?

Referenzen sind einer der zuverlässigsten Indikatoren. Wer bereits mehrere Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser realisiert hat, beweist Erfahrung und Praxisnähe. Wichtig ist, dass es sich um gebaute Projekte handelt, nicht nur um Wettbewerbe oder Visualisierungen. Ein Blick auf Fotos und Pläne zeigt, wie fundiert die Arbeit ist.


6.Wie wichtig ist Sympathie im Erstgespräch?

Ein Bauprojekt dauert meist mehrere Jahre, in denen du eng mit deinem Architekten zusammenarbeitest. Darum ist Sympathie kein Nebenthema, sondern zentral. Nur wenn die Chemie stimmt, ist eine offene und vertrauensvolle Kommunikation möglich. Dein Bauchgefühl im ersten Gespräch ist oft ein verlässlicher Ratgeber.


7.Sollte ich mehrere Architekten vergleichen?

Ja, unbedingt. Zwei bis drei Gespräche schaffen die Basis für eine fundierte Entscheidung. So erkennst du Unterschiede in Vorgehen, Kommunikation und Honorar. Wer nur einen Architekten trifft, läuft Gefahr, wichtige Vergleichswerte zu verpassen.


8.Welche Warnsignale gibt es bei der Architektensuche?

Misstrauisch solltest du werden, wenn alle deine Vorgaben einfach abgenickt und keine kritischen Fragen gestellt werden, wenn kaum gebaute Referenzen vorhanden sind oder wenn der Architekt keine Berufshaftpflicht nachweisen kann. Auch übertriebene Versprechungen wie „immer Baubewilligung in wenigen Wochen“ sind ein Hinweis auf fehlende Seriosität.


9.Wie finde ich heraus, ob mein Architekt das Budget respektiert?

Ein seriöser Architekt spricht von Beginn an offen über Budget und Kostenrahmen. Er erklärt, welche Bandbreiten realistisch sind und wie diese sich im Laufe des Projekts verändern können. Ausserdem legt er dar, wie er die Kosten in jeder Phase kontrolliert und welche Instrumente er zur Steuerung einsetzt.


10.Welche Fragen sollte ich im Erstgespräch stellen?

Frage nach vergleichbaren Projekten, nach dem genauen Vorgehen, nach der Zusammenarbeit mit Fachplanern und nach der Art der Kostenkontrolle. Sprich auch das Thema Kommunikation an: Wie oft finden Sitzungen statt, wie werden Protokolle erstellt und wie sieht die Erreichbarkeit aus? Diese Punkte sind entscheidend für den späteren Projektverlauf.


11.Was kostet ein Architekt in der Schweiz?

Die Kosten hängen vom Umfang und von der Art des Projekts ab. Ein Architektenhonorar kann als Pauschale, auf Stundenbasis oder gemäss den SIA-Empfehlungen vereinbart werden. Wichtig ist, dass die Leistungen transparent aufgeschlüsselt sind. Nur so lassen sich Angebote vergleichen. Als Näherungswert kannst du 10-12% der Gesamtkosten deines Bauprojektes als Architekturhonorar einrechnen. Jedoch variiert dieses je nach Komplexität, Ort und Grösse.


12.Brauche ich für ein Einfamilienhaus zwingend einen Architekten?

Rechtlich ist es nicht in allen Fällen vorgeschrieben. Praktisch ist er aber unabdingbar. So bringt ein Architekt Sicherheit in Bezug auf Bauqualität, Baurecht und Kostenkontrolle. Gerade bei einem Einfamilienhaus, das oft eine Lebensinvestition darstellt, ist professionelle Begleitung unverzichtbar.


13.Welche Bedeutung hat die Berufshaftpflicht?

Eine Berufshaftpflichtversicherung schützt Bauherren und Architekten gleichermassen. Sie deckt Schäden ab, die durch Planungsfehler oder Versäumnisse entstehen könnten. Wer keine entsprechende Versicherung hat, setzt Bauherren einem erheblichen Risiko aus. Darum sollte dieser Punkt immer geprüft werden.


14.Lohnt sich eine Zweitmeinung oder Projektoptimierung?

Ja, besonders bei grösseren Vorhaben. Eine externe Zweitmeinung kann Schwächen im Entwurf aufdecken, Flächenpotenziale sichtbar machen und Kosten senken. Oft reicht schon eine kurze Analyse, um wesentliche Verbesserungen zu erzielen. Für Bauherren bedeutet das mehr Sicherheit und ein optimiertes Projekt.


Fazit

Der richtige Architekt ist weit mehr als ein kreativer Kopf. Er ist Prozessmanager, Kostenwächter und Sparringspartner für dein Bauprojekt. Nutze Qualitätsmerkmale wie SIA-Mitgliedschaft, Referenzen und Berufshaftpflicht, vergleiche mehrere Büros und achte auf dein Bauchgefühl. So stellst du sicher, dass dein Bauprojekt in guten Händen ist.


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