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Starke Projekte beginnen mit soliden Projektgrundlagen

  • Autorenbild: Simon Käslin
    Simon Käslin
  • 16. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Die entscheidenden Fehler in Bauprojekten passieren oft nicht auf der Baustelle sondern lange davor. Denn was im Entwurf und in der Planung übersehen oder als „Nebensache“ behandelt wird, kann sich später als teures Hindernis herausstellen.


Wenn Probleme erst bei der Ausführung erkannt werden ist es oft zu spät.
Wenn Probleme erst bei der Ausführung erkannt werden ist es oft zu spät.

Solide Grundlagen sind mehr als ein formeller Schritt. Sie sind das Fundament, auf dem ein Projekt wirtschaftlich, technisch und rechtlich überhaupt tragfähig wird. Wer hier oberflächlich prüft oder sich zu sehr auf Annahmen verlässt, riskiert im weiteren Verlauf hohe Zusatzkosten, Verzögerungen – oder im schlimmsten Fall den Stopp des Vorhabens.

Ein typisches Beispiel zeigt, wie schnell aus Routine ein Risiko wird.


Ein Grundstück, erschlossen aber nicht gesichert

Ein innerorts gelegenes Grundstück sollte neu überbaut werden. Die Voraussetzungen schienen ideal: Der Altbau war rückbaubar, die Erschliessung gegeben, die Baubewilligung stand kurz bevor. Doch im Zuge der Detailabklärungen fiel auf: Die Abwasserleitungen führten teilweise über ein benachbartes Grundstück ohne formell gesicherte Dienstbarkeit.

Was auf den ersten Blick nur wie eine Formalität wirkte, wurde zum handfesten Problem. Eine TV-Untersuchung zeigte zudem, dass die Leitung sanierungsbedürftig war.


Es entstand eine Verkettung:

  • Ohne Durchleitungsrecht keine Sanierung

  • Ohne Sanierung keine Baufreigabe

  • Ohne vertragliche Regelung keine Rechtsgrundlage für die Durchleitung


Der Bau verzögerte sich erheblich. Erst nach komplexen Verhandlungen mit der Nachbarschaft und rechtlicher Absicherung durch eine nachträgliche Dienstbarkeit konnte das Projekt fortgeführt werden. Zeit, Geld und Nerven waren bereits verloren.


Technisch erschlossen ist nicht rechtlich abgesichert

Dieser Fall ist kein Einzelfall. Im Alltag wird häufig davon ausgegangen, dass bei Altbauten oder Bestandeserschliessungen „alles schon passt“. Doch viele der heute existierenden Leitungen, Zufahrten oder Querverbindungen wurden nie formell geregelt oder nur mündlich vereinbart. Das reicht in einem neuen Bauprojekt nicht aus.

Dazu kommt: Auch Baugrundrisiken, alte Belastungen, fehlende Baugrundgutachten oder unklare Zonengrenzen können im Nachhinein zu Stolpersteinen werden. Und je später solche Themen auffallen, desto schwerer wiegt ihre Korrektur.


Warum solide Grundlagen so entscheidend sind

Eine seriöse Projektentwicklung beginnt nicht mit dem ersten Entwurf, sondern mit einer sorgfältigen Prüfung:

  • Ist die Erschliessung rechtlich und technisch vollständig gesichert?

  • Welche Altlasten oder Leitungsverläufe sind im Grundbuch (nicht) ersichtlich?

  • Gibt es Einschränkungen aus dem Baurecht, dem Umweltrecht oder angrenzenden Eigentumsverhältnissen?

  • Wie genau sind Bestandspläne, Katastereinträge und Dienstbarkeiten dokumentiert?


Diese Fragen wirken nicht spektakulär aber sie sind entscheidend. Denn sie bestimmen, ob ein Projekt stabil startet oder mit Unsicherheiten lebt.


Fazit

Solide Grundlagen sind nicht nur ein Planungsdetail, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Je genauer in der Frühphase geprüft und dokumentiert wird, desto robuster wird das Projektverlauf – technisch, rechtlich und wirtschaftlich.


 
 
 

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